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Einwanderung im Westen Kanadas

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4.5 Migration

4.5.1 Wanderungen zwischen Canada und British Columbia

Die Push- und Pull-Faktoren der interprovinzialen Wanderungen hängen bei British Columbia vor allem ab von der Bevölkerungsgrösse der Quell- und Zielgebiete, der räumlichen Distanz, Sprache und Wirtschaftsfaktoren. In der untenstehenden Tabelle ist die anteilsmässige Netto-Migration zwischen British Columbia und den andern Provinzen Canadas ausgewiesen. Der Faktor Distanz wirkt sich bei den atlantische Provinzen besonders negativ aus, bei Alberta und den Prärieprovinzen positiv. Im Falle Québecs wirkt sich die Sprache aus, denn in British Columbia wird auch von offizieller Seite die zweite canadische Landessprache nicht gepflegt. Sonst wäre eigentlich ein starkes Bevölkerungspotenzial wie jenes Ontarios vorhanden. Dass diese Wanderungsbilanzen generell positiv sind wurde schon in vorhergehenden Kapitel festgestellt.

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Alberta         37,7%
Saskatchewan    10,4%
Manitoba        10,4%
Ontario         26,1%
Québec           6,8%
Atlantic         6,6%
Yukon / NWT      2,7%
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Tabelle 14: Verteilung der Netto-Migration von British Columbia 1961-1991
Quelle: Statistics Canada, Mobility status and Interprovincial Migration, Census 1986 (93-108);
Mobility and Migration, Census 1991 (93-322), Interprovincial and international Migration in Canada)

Die vorerst vorgestellten eher subjektiven und generellen Beweggründe betimmen die potentiellen Bevölkerungsströme, die echte Steuerung erfolgt aber über Wirtschaftsfaktoren und Lebenskosten. Modellberechnungen haben ergeben, dass man mit Differenzen zwischen Arbeitslosenraten sowie Verbraucherpreisindices British Columbias, Ontarios und Albertas gut die Netto-Wanderungsverlaufskurve annähern kann. Diese ist in folgender Abbildung 16: Interprovinziale Nettomigration British Columbia 1962-1994 dargestellt und hebt die Schwankungen im wirtschaftlichen Bereich hervor. Die Starken Spitzen sind darauf zurückzuführen, dass hier die internationale Migration ausgeklammert ist und dass die canadische Bevölkerung mobiler als z.B. die europäische ist. So fällt z.B. 1967/68 ein Sinken der Migration auf, Zentrum des Interesses war damals die Weltausstellungsstadt Montréal. Schwerwiegendere Einbrüche stellen die ölkrise 1974/76 und die Wirtschaftskrise der 80er Jahre dar. Bei der ausschliesslichen Betrachtung der Immigration ist die Auswirkungsdauer der öl- und der Wirtschaftskrise mit 3 bis 4 Jahren annähernd gleich lang, jedoch sinkt die Immigration 1974 um ein Viertel und 1983 um die Hälfte. Mit einem kleinen Knick 1989 ist die Kurve der Immigration nun wieder im starken Steigen begriffen, seit 1994 über 85.000 Immigranten jährlich, auf vorher nie erreichten Niveau.


Abbildung 16: Interprovinziale Nettomigration British Columbia 1962-1994
(Quelle: CANSIM D269466, D269479, D269410, D269424)

4.5.2 Intraprovinziale Migration

Die 30 Regional Districts, auf denen die Volkszählungen basieren, werden von offizieller Seite in 8 grössere zusammenhängende Raumeinheiten eingeteilt, die jedoch wenig Homogenität hinsichtlich Bevölkerungsmerkmale aufweisen, so ist z.B. die gesamte Vancouver Island und der hintere Küstenbereich in die Development Region 1 zusammengefasst. Da es sich nur um eine politische Konstruktion handelt, wird im Folgenden auf die Regional Districts zurückgegriffen. Es handelt sich um 30 Raumeinheiten die selbst nur mehr in Gemeinden eingeteilt sind, diese sind jedoch je nach Rang in C=City, T=Town, VL= Village und DM=District Municipality gegliedert. So hat zB. Kitimat-Stikine nur VL und DM aufzuweisen. Auf Grund der Wanderungsbilanzen von 1971- 1995, für diese 30 Regional Districts wurde versucht eine Raumtypeneinteilung nach dem Verlauf dieser Bilanzen durchzuführen. Die Unterschiede sind in Abbildung 17: British Columbia: Bevölkerungsentwicklung durch Wanderungsbilanz 1971 bis 1991 in 5-Jahres-Abschnitten nach Raumtyp (RT)festgehalten. Es bilden sich 5 Grosse Gruppen heraus die als einzige Gemeinsamkeit einen Trendwechsel 1981 und 1986 verzeichnen.

Im den Raumtyp 1 sind die Regional Districs vertreten die im Zeitraum von 1971 bis 1991 stärkste Zuwächse durch den Nettowanderungssaldo erfahren haben, jedoch mit stationären Verhältnissen zwischen 1981 und 1986. Man könnte vermuten, dass hier Vancouver mitinbegriffen wären, doch handelt es sich hier nur um kleine Distrike, wie z.B. Dewdney-Alouette im Hinterland von Vancouver, oder Okanagan im Südosten, zusammen stellen sie 12% der Bevölkerung.

Der zweite und dritte Raumtyp umfassen zusammen fast 70% der Bevölkerung British Columbias. Im RT2 ist Victoria, im RT3 Vancouver für den Trend verantwortlich, es sind jedoch auch Distrikte an der Grenze zu den USA und im Hinterland Vancouvers mit der gleichen kontinuierlich zunehmenden Entwicklung belegt.

Der RT 4 folgt bis 1981 der Entwicklung der Raumtypen 2 und 3 (also auch den Provinzdurchschnitt), doch reisst dann die Entwicklung ab, ohne jedoch, für den Grossteil der betroffenen Distrikte, bis 1991 unter den Wert für 1971 zu sinken. Es handelt sich vor allem um grosse, leere bergige Gebiete im Osten der Provinz British Columbia mit einen Flächenanteil von etwa 40%, jedoch nur 15% der Bevölkerung.

Der Raumtyp 5 hat ebenfalls einen grossen Flächenanteil, 1995 nur 5% der Bevölkerung und ist seit 1971 mit negativen Migrationszahlen versehen wobei sich die Situation zwischen 1981 und 1986 besonders verschärfte. Im Falle des Distrikts Central Coast ist diese Abnahme schon ab 1976 eingetreten, mit 65% des 1971er Standes.


Abbildung 17: British Columbia: Bevölkerungsentwicklung durch Wanderungsbilanz 1971 bis 1991 in 5-Jahres-Abschnitten nach Raumtyp
(Quelle: BC Stats, Population Section, Ministry of Government Services, Internet www.bcstats.gov.bc.ca, verschiedene Tabellen)

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1 East Kootenay           21 Nanaimo            41 Cariboo               
3 Central Kooteney        23 Alberni-Clayoquot  43 Mount Waddigton       
5 Koteney Boundary        25 Comox-Strathcona   45 Central Coast         
7 Okanagan-Similkameen   27 Powell River        47 Skeena-Queen Charlotte
9 Fraser-Cheam            29 Sunshine Coast     49 Kilimat-Stikine       
11 Central Fraser Valley  31 Squamish-Lillooet  51 Bulkley-Nechako       
13 Dewdney-Alouette       33 Thompson-Nicola    53 Fraser-Fort George    
15 Geater Vancouver       35 Central Okanagan   55 Peace River           
17 Capital                37 North Okanagan     57 Stikine               
19 Cowichan Valley        39 Columbia-Shuswap   59 Fort Nelson-Liard     
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Abbildung 18: Regional Districts nach Typen der Nettowanderungsbilanz (Raumtypen)
(Quelle: BC Stats, Population Section, Ministry of Government Services, Internet www.bcstats.gov.bc.ca, eigene Berechnungen und Gestaltung)

4.6 Chinesen in British Columbia

4.6.1 Derzeitiger Umfang

Der Grossraum Vancouver, mit 1,8 Millionen Einwohner ist auch die Heimat von 300.000 Canadier asiatischer Abstammung. In Gemeinden wie Richmond stellen die Asiaten 30% der Bevölkerung. Die meisten sind aus Hong-Kong und Taiwan. Ihr Kommen wurde durch eine Immigrationsregelung erleichtert die reichere Immigranten mit Investitionsmöglichkeiten bevorzugt.

Von den 57.000 Studenten Vacouvers geben 50% Englisch als ihre zweite Fremdsprache an. Immigranten aus Hong Kong haben von 1987 bis 1991 über 6,5 Milliarden Can$ in Canada investiert, die Direktinvestitionen in British Columbia heben sich in der Zeit verdreifacht, so dass asiatische Investoren US-amerikanische und europäische bei weitem übertrafen.

Die Anzahl der sich in BC niederlassenden Immigranten hat sich von 1986 bis 1994 vervierfacht, der Anteil an Asiaten darunter stieg von 37 auf 68%. Mit der übergabe Hong Kongs an die Volksrepublik China 1997 werden noch mehr Hong-Kong-Chinesen erwartet.

4.6.2 Die ersten Chinesen in West-Canada

Nicht belegte Quellen berichten von ersten Chinesen 1788, im zuge der Behauptung der Briten über die Spanier auf dem damals noch eher unbesetzten Landstrich. Ziel des englischen Kapitäns John Meares war es Handelsbeziehungen mit der asiatischen Colonie Hong Kong zu errichten. Das gelang damals noch nicht, einige Männer der chinesischen Besatzung sollen aber in Nootka geblieben sein.

Es war anfangs noch nicht politische Unterdrückung, sondern allein das Gold das Chinesen in grösserer Zahl ins Land brachte. Am 18. Juni 1858 legte der Goldprospektor Ah Hong aus San Francisco mit etwa 300 amerikanischen Chinesen in Victoria an, die erste Frau kam jedoch erst zwei Jahre später auf einem norwegischen Schiff. Der erste Canadier Chinesischer Eltern kam 1861 in Port Arthur, BC zur Welt.

1860 waren es schon 1.200 chinesische Abenteurer die über Victoria in die Goldgräberfelder am Fraser River und Dewdney Trail gelangten. Sie fanden auch Jade, das für europäische Schürfer wertlos war. 1860 wurde Gold in Cariboo entdeckt, es entstand kurzweilig in den 1860ern die grösste Stadt nördlich von San Francisco und westlich von Chicago: Bakersville. Ca. 5.000 Chinesen lebten dort und waren damals schon politisch organisiert, in Form einer geheimen Gruppe die die Qing Dynastie bekämpfte.

Im Laufe des 19. Jhd. wirkten immer stärke Push- und Pullfaktoren auf die Chinesen ein. Einerseits wurde schon damals der Raum in Südchina Mangelware (bis zu 1.600 Einwohner pro Quadratkilometer Ackerland), bürgerkriegsähnliche Verhältnisse die sich immer mehr verschärften drangen ebenfalls in die Emigration. Andererseits waren die wirtschaftlichen Voraussetzungen im neuen Land weit besser: so war der Lohn eines einfachen Arbeiters 1$/Tag in Canada und nur 5 Cents in Südchina.

4.6.3 95 Jahre Diskriminierung

Mit dem Ende des Goldrausches, began sofort die Diskriminierung; 1872 beantragte die Provinzialregierung British Columbias eine strenge Registrierung der Wählerevidenzen die Chinesen und Ureinwohner ausschliessen sollte, es wurde 1875 auch durch London genehmigt. Dies wirkte bis zur Gemeindeebene herunter und verbot so nicht nur politisches Engagement, sondern auch das Ausüben öffentlichkeitsnaher Berufe wie Medizin, Rechts- und Rechnungswesen. All diese Restriktionen sollen noch weit ins 20. Jhd. aufrecht erhalten bleiben. Auch der Landankauf wurde erschwert, alles trotz der Dienste an die canadische Gesellschaft der Chinesen, sie waren es die zu Tausenden am canadische Prestigeobjekt arbeitenden: dem Canadian Pacific Railway, der als lebensnotwendigen Verbindung der beiden Ozeane auf Boden der britischen Krone empfunden wurde.

Ab 1878 führte British Columbia die erste "Head Tax"ein: 10$ pro Chinese und Quartal. Vorerst wurde dies wegen Verfassungswidrigkeit wieder eingestellt, doch 1884 kapitulierte die canadische Bundesregierung vor dem lobbyistischen Druck British Columbias. Eine Kommission wurde einberufen die die Anzahl der Chinesen erfassen sollte. 1884 lebten 10.402 Chinesen in 20 Orten der Provinz, bei etwa 160.000 Einwohner insgesamt. Höchste Konzentration waren 4.000 chinesische Eisenbahnarbeiter zwischen Lytton und Craigellachie. 1.767 waren es in Victoria, 1.680 in New Westminster, etwa 100 in Granville, dem späteren Vancouver. An Raum und Arbeit mangelte es nicht, Finanzkraft stellten sie auch keine dar: nur 2% waren Händler, 86% Arbeiter, 6% Kinder und Frauen, weiter 6% neue Ankömmlinge. Die Hälfte war beim Eisenbahnbau und in den Goldminen beschäftigt, der Rest Köche und andere einfache Angestellte.

1885 wurde die "head tax" offiziell mit $50 eingeführt (1. Chinese Immigration Act), 1900 auf $100 erhöht, 1903 auf $500, bis 1923.

Die Diskriminierung erfolgte auf allen Ebenen, so entstand das heutige Chinatown in einen durch Feuer verwüsteten Stadtteil, es kam auch zu handgreiflichen Ausschreitungen, die 1887 nur in letzter Minute von der Polizei eingebremst wurden. 1907 nahm die antiasiatische Bewegung eine schärfere aber gemeindepolitisch-demokratische Wende. Aus dieser Zeit stammt die Ansicht der "Inkompatibilität angelsächsischer und orientaler Rassen". Das Meeting degenerierte und Chinesen und Japaner verbarrikadierten sich in ihren Wohnvierteln.

Doch die Bevölkerungsgruppe wächst weiter: 1911 gab es 3.559 Chinesen in Vancouver und 3.458 in Victoria. In einem Jahrzehnt verdoppelte sich Vancouvers chinesische Gemeinde und 1931 erreichte sie 13.011 Personen.

Zu Beginn der 1920er Jahre kamen die Provinzpolitiker zur überzeugung, dass das Kopfgeldsystem nicht wirkte. Man drang die Bundesregierung dazu geheime "gentleman’s agreements" mit den Herkunftsstaaten der Immigranten abzuschliessen, mit Japan und Indien funktionierte das auch, doch die chinesische Regierung hatte keine Autorität über den Süden ihres Landes, im Raum Guangdong, wo die meisten Emigranten mit dem Ziel Canada zu finden waren.

Die Chinesen organisierten sich in Interessensvertretungen, doch 1923 kam der bis 1947 gültige letzte Immigration Act. In diesen 24 Jahren dürften ganze 12 Chinesen einwandern! Die Effekte waren verheerend: 1931 gab es noch 47.000 Chinesen in Canada, 1941 war die Gruppe auf 34.000 geschrumpft. Das Männer-Frauen-Verhältnis verschärfte sich ebenfalls zu einer extremen Junggesellengesellschaft. Da die alltägliche Diskriminierung in British Columbia unlebbar wurde, sank der Anteil British Columbias an der chinesischen Gemeinschaft Canadas von 85 auf 59%.

4.6.4 Liberalisierung

Nach dem zweiten Weltkrieg unterzeichnete Canada die UN-Charta und konnte derartiges nicht mehr praktizieren, auch wurde der Druck der canadischen Bevölkerung spürbar. Ausserdem kämpften während des zweiten Weltkriegs 500 Canadier chinesischer Abstammung für ihre zweite Heimat, diesen immer noch das Wahlrecht vorzuenthalten wurde schwer vertretbar. Ein Komitee brachte die Regierung dazu, die Bestimmungen zu lockern, die Naturalisierten, durften Kinder unter 18 nachkommen lassen, doch nur 6% der 34.627 Chinesen (1941) waren canadische Staatsbürger. Und wie sollten sie Kinder unter 18 in China haben, wenn das absolute Immigrationsverbot 24 Jahre in Kraft war? Diese Verordnung (PC 2115) blieb bis 1956 aufrecht.

1962 begann die canadische Regierung die Immigrationsbestimmungen zu liberalisieren, 1967 waren auch die Chinesen gleichberechtigt. Die nun ankommenden Chinesen unterscheiden sich wesentlich von jenen die noch vor dem Exclusion Act 1923 ihr Glück suchten. Waren chinesische Immigranten früher aus den vier Provinzen von Guangdong, arm, kaum gebildet und beherrschten sie selten die englische Sprache, so kamen sie ab 1967 hauptsächlich aus Taiwan, Singapur, Gross Britannien und Südafrika. In den späteren 1970ern und früheren 1980ern reisten auch viele chinesische Immigranten über Vietnam ein. Sie hatten in der Regel eine bessere Bildung vorzuweisen, waren dem Leben in grossen städtischen Gebieten besser angepasst und ihr Berufsfeld war weit gefächert.

Die änderung der Immigrationsbestimmungen änderte auch die Verteilung der chinesischen Gemeinden über die canadischen Provinzen. In den 1970er Jahren übernahm Ontario die Führung vor British Columbia was das die erste Wahl bezüglich Zielgebiet der Hong-Kong-Chinesen in Canada war. Zwischen 1971 und 1980 liess Canada 140.350 Immigranten aus Hong Kong, Taiwan und China einreisen. Davon gingen 43% nach Ontario, 30% nach British Columbia und 12% nach Alberta. 1990 lebten 167.400 Canadier chinesischer Abstammung in Lower Mainland (Grossraum Vancouver).

Die vielen Hindernisse verbanden die ohnehin stark abgeschiedenen Chinesen noch mehr. 1968 rief ein Autobahnprojekt quer durch Vancouvers Chinatown starke Bürgerinitiativen hervor. Diese Bewegungen endeten 1973 im SUCCESS (United Chinese Community Enrichment Services Society), einem heute recht effizient funktionierenden Einrichtung für neue Immigranten, mit aktiven Kulturzentrum, Radio und Fernsehsender.

4.6.5 Asiatische Immigration in den 1990er Jahren

Ende der 1980er Jahre entdeckten Vancouvers Medien die "reichen Immigranten aus Hong Kong" im Zuge des Verkaufs eines 82-Hektar-Areals der Expo 86 an den Milliardär Li Ka-shing aus Hong Kong. Es wurde "aufgedeckt", dass die Chinesen nur die besten Schulen besuchen, und Immobilien und Hotels in Vancouver sowieso fest in chinesischer Hand wären. Dies war übertreiben, es kamen 1985 immer noch mehr reiche Europäer als Asiaten nach British Columbia, jedoch siedelten sich nun auch Chinesen in den gutsituierten angelsächsischen Stadtvierteln an. In der Vergangenheit sammelten sie sich in Stathcona oder East Vancouver, wo kaum eine Elite anzutreffen war. Ende der 1980er kauften sich Asiaten auch in Shaughnessy und Kerrisdale ein.

Eigentlich ist die Reaktion auf die Immigration der Hong-Kong-Chinesen in den 1980er Jahren die typische einer Majorität über eine Minorität. Am Anfang dieses Jahrhunderts galten die Chinesen als nicht assimilierbar, fremd, schmutzig, nicht der vollen Bürgerrechte würdig. In den 1980er Jahren schilderte man sie als elitär, aggressiv, geldgierig und die verbreitete Meinung war, dass sie nur jeden Baum ausreissen wollten um wieder einen Wolkenkratzer zu errichten. Wahr ist viel mehr, dass es sich um eine vielfältige Bevölkerungsgruppe handelt die sich in den 1920er und 1930er Jahren nicht anders darstellen konnte, ihnen wurde ein sich Einfügen in die canadische Gesellschaft verweigert, heute haben einige den Wohlstand erreicht und man zeigt schon wieder mit dem Finger auf sie.

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